Liebe Mitglieder und Freunde des Bürgervereins Plätzchen-Losenburg e.V.
Es ist kaum zu glauben, aber es ist schon wieder höchste Eisenbahn den Computer hoch zu fahren und einen Bericht für den Velberter Bürger zu verfassen. Morgen ist Abgabetermin und genau wie in den letzten Monaten muss ich etwas berichtenswertes aus dem Hut zaubern und weisss noch nicht was. Es ist ja immer noch kompletter Stillstand im Verein.
Unsere Mitglieder hatten zwar eine Einladung, allerdings unter Vorbehalt, für die Osterwanderung am 05. April erhalten. Ob die Wanderung durchgeführt werden kann, das steht jedoch noch in den Sternen. Die heute bekanntgegebenen Zahlen, lassen große Sorge bei mir aufkommen, dass die jetzigen und in Aussicht stehenden Lockerungen, bis Ostern wieder aufgehoben werden könnten. Wenn Sie diese Ausgabe lesen, sind wir etwas schlauer.
Ostern 2021 ist aufgrund der Corona-Pandemie erneut ein anderes Fest, als wir es gewohnt sind. Gottesdienste können bzw. werden wahrscheinlich nur sehr eingeschränkt gefeiert werden können. An Ostern feiern Christen in aller Welt das Fest der Auferstehung Jesu.
Das Wort Ostern leitet sich wie die Himmelsrichtung „Osten“ von dem althochdeutschen Wort „Morgenröte“ ab. Der Wortursprung weist darauf hin, dass das leere Grab am frühen Morgen entdeckt wurde. Die Tage von Gründonnerstag bis Ostersonntag bilden dabei die Höhepunkte des Kirchenjahres. Mit seinen vielen und unterschiedlichsten Bräuchen gibt das Fest Gelegenheit dieses geschichtliche Ereignis zu erleben und zu feiern.
Wie ist es aber mit dem Osterhasen? Denn der Osterhase gehört zu Ostern wie die bunten Eier. Welcher Kulturkreis auch immer den Brauch der bunten Eier erfunden haben mag – es spricht nichts dagegen, sie als das Symbol für das Leben zu betrachten. Die Eier werden natürlich nicht vom Osterhasen gebracht, obwohl – Hasen kennen die besten Verstecke. Er hat auch vom Ursprung her nichts mit dem christlichen Osterfest zu tun. Der Brauch, dass der Osterhase für das Färben und Verstecken der Eier zuständig war, geht bis in das 16.Jh. zurück und um 1800 herum kristallisierte sich die Ostereiersuche im Bürgertum immer mehr zu einem nichtkirchlichen, familiären Fest heraus. Die Idee über die Feiertage Ostereier an die Kinder zu verschenken setzte sich immer mehr durch und seit dem 19. Jahrhundert ist der Osterhase das unumstrittene österliche Symboltier. (Wer meiner Enkelin weismachen will, dass es keinen Osterhasen gibt, der hat ziemlich schlechte Karten bei ihr).
Mit Ostern endet die Fastenzeit und es beginnt die 50tägige österliche Freudenzeit, an deren Ende das Pfingstfest steht. Da wären wir dann schon im Mai. Doch erst muss der April zeigen was er kann.
Der launische Frühlingsmonat April wurde früher auch: Launing, Grasmond, Wandelmonat oder Ostermonat genannt, denn Ostern fällt meistens auf den April. Warum heißt der April aber April? Diesen Namen gaben ihm ebenfalls die Römer. Er leitet sich vom lateinischen Wort „aperive“ ab, was so viel wie öffnen heißt und könnte sich auf die sich öffnenden Blüten und Knospen beziehen. Eine andere Erklärung klingt ebenfalls logisch „Apricus“ – was sonnig bedeutet.
Im Märzheft habe ich den Unterschied zwischen Kalendarischen – und Meteorologischen Jahreszeiten aufgezeigt. Gerade habe ich gelesen es gibt sogar einen Phänologischen Kalender! (schon wieder ein bisschen schlauer geworden). Im Unterschied zu den kalendarischen und meteorologischen Jahreszeiten liegen die phänologischen Jahreszeiten nicht auf den Tag genau fest, sondern sind abhängig von dem Jahr für Jahr zu unterschiedlichen Zeiten einsetzenden Entwicklungen der Natur. Jeder dieser Jahreszeiten sind deshalb Zeigerpflanzen zugeordnet.
So beginnt der Vorfrühling mit der Blüte von Hasel, Schneeglöckchen und Märzenbecher. Im Erstfrühling beginnt die Blüte von Forsythie, Beerensträuchern, Kirsche, Pflaume, Birne, Ahorn und Schlehe. Wenn dann im Vollfrühling die Apfelbäume blühen, dann hat der Frühling endgültig Einzug gehalten. Jetzt im April kommt der Frühling so richtig in Gang, es grünt und blüht und frühmorgens weckt uns ein vielstimmiges Vogelkonzert: Amsel, Rotkehlchen, Zilpzalp und andere gefiederte Sänger singen aus voller Kehle, um Eindruck bei ihren auserwählten gefiederten Damen zu machen.
April, April, der macht was er will! Dieser Spruch beschreibt aber auch ganz gut das Dilemma, in dem sich so mancher Gartenbesitzer im April befindet. Zum einem gibt es schon viele sehr schöne sonnige Tage, zum anderen kann es recht schnell noch mal sehr kalt und frostig werden.
Hier habe ich noch etwas interessantes über den April gefunden. Wussten Sie, dass der Brauch jemanden in den April zu schicken, d.h. ihn am 1. April mit einer erfundenen Geschichte zum Narren zu halten schon aus dem 16.Jahrhundert stammt. An einen Aprilscherz der Werbegemeinschaft vor vielen Jahren kann ich mich noch gut erinnern: – von der Bahnhofstraße aus sollte ein U-Bahntunnel bis zur Oberstadt gebaut werden, um die alte Straßenbahnlinie wieder zu beleben. Was gab das für einen Aufstand bei den darauf hereingefallenen Velbertern.
Ich hoffe Sie werden dieses Jahr nicht in den April geschickt und wünsche Ihnen allen ein schönes Osterfest. (vielleicht haben Sie Glück und sehen einen Osterhasen)
Eure KaSch
Der Text erschien auch als Beitrag des Bürgervereins im April-Heft des „Velberter Bürger“ .